Ein Sicherheitsexperte hat die Route der Street Parade in Zürich analysiert. Er sieht Problemzonen und schlägt Alternativen vor.

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Nach der Katastrophe von Duisburg mit 21 Toten analysiert Sicherheitsberater Bruno Hersche die Route der Street Parade in Zürich – und sieht Schwachpunkte.

Er schlägt Alternativen zur Route durch die Innenstadt vor. «Über eine Million Leute sind in einer Stadt bei einem schwerwiegenden Zwischenfall nicht mehr unter Kontrolle zu bringen», sagt Hersche gegenüber der Zeitung «Sonntag». Er ist selbstständiger Berater für Sicherheit, Krisen- und Katastrophenmanagement, Mitverfasser des österreichischen Handbuches für die Sicherheit bei Grossveranstaltungen und ehemaliger Offizier der Kantonspolizei Zürich.

«Jedes Hindernis ist kritisch»

Die Quaibrücke bezeichnet er als Engpass: «Helikopterfotos aus den letzten Jahren zeigen ein respektables Gedränge. Optimierungsmöglichkeiten sehe ich bei den Verpflegungsständen zu Beginn der Brücke auf beiden Seiten. Jedes Hindernis ist kritisch und muss beseitigt werden.» Ein Sicherheitsrisiko seien auch Lovemobiles, die plötzlich stehen bleiben: «Umso mehr, wenn die nachfolgende Masse nicht realisiert, was genau passiert ist und nach vorne drückt.» Die Organisatoren würden sich zudem bei den Lautsprechern in einer falschen Sicherheit wiegen: «Durchsagen im Ernstfall wären vermutlich wirkungslos, weil sie sich ja alle Anwesenden danach halten müssten. Das dürfte kaum passieren, wie die Erfahrung leider zeigt.»

Wenn das Risiko nach Tragödie bei der Loveparade auf ein Minimum reduziert werden solle, so Herrsche, würde er «eine Alternative zur Umzugsroute in der Stadt bevorzugen.» Das Sicherheitsrisiko ausserhalb wäre «sicher kleiner». Der Sicherheitsprofi nennt grosse Flächen wie die Allmend Brunau oder den Militärflugplatz Dübendorf als mögliche, zu prüfende Alternativen.

Quelle: 20Minuten