Auf Wunsch von HC schreibe ich etwas über meinen letzten Trip nach Goa.
Mein Aufenthalt in Goa dauerte vom 13. Dezember '97 bis 11. Januar '98


Flug

Die umständliche Anreise über Bombay oder Dehli ist nun für Goa-Touris definitiv nicht mehr nötig. Es wird von der TEA (Schweizer Charter Airline) in der Saison wöchentlich einen Flug von und nach Goa angeboten. Der Preis für ein Retourticket liegt bei ca. Sfr. 1200.- (Bei Trottomundo, Rindermarkt Zürich buchen, mein Sitznachbar bezahlte bei einem anderen Reiseveranstalter über Sfr. 2000.- !) Leider haben die Chartermaschinen kleinere Sitze, sie sind ja auch für Mallorca oder Ibiza-Ferien gebaut...), der Flug dauert 13 Stunden.

Flughafen Vasco da Gama (GOI)

Nach der Landung um 06:00 Uhr auf der einzigen Piste schlägt uns die Hitze brutal ins Gesicht. Wer keine Sonnenbrille mitnimmt ist selber Schuld. Der Flughafen ist von der kleineren Sorte mit folgenden Merkmalen:

Flughafenuhr, die immer die gleiche Zeit zeigt
Traktoren, die die Gepäckrollis über Schotterpisten ziehen
Schlangen ohne Ende während der Passabfertigung
Pauschaltouristen, die das alles nicht fassen können (Rentnerbereich)

Beliebte und weniger beliebte Orte

Vom Pauschaltourismus sind etwa folgende Dörfer befallen und sind zu meiden: Baga Beach, Colva Beach, Calangute. Es ist wirklich nicht mehr schön dort.

Sehr zu empfehlen sind jedoch immer (noch ?) folgende Strände:

Vagator/Chapora/Anjuna



Hier treffen sich die meisten Travellers über die Feiertage, um Weihnachten und Neujahr zu feiern. Während dieser Zeit ist es schwierig, in einem der vielen Guesthouses ein Platz zu finden, das nicht gerade nach einem für die Touris geräumten Tierstall aussieht. Immer noch schön ist der Flea-Market, vor allem nach ein paar Belo-Biere.


Palolem/Arambol

Wunderschöne Strände, noch wie vor 10 Jahren. Wenig Leute, viel Platz.

Unterkunft

Die Hotels, die von den Schweizer Reiseveranstalter angeboten werden, sind allesammt in der obersten Luxusklasse und sind auch viel zu teuer. Daher: Immer nur Flug buchen, kein Hotel-Arrangement. Die meisten jungen Touris verliessen nach einigen Tagen die klimatisierten 15-Sterne-Hotels, um in schöneren Orten eine Unterkunft zu suchen. Die Preise: ab Sfr. 100.- pro Monat, wenn man vor dem 15. Dezember bucht. Danach spielt der Markt. (=Angebot und Nachfrage...)

Parties

Goa-Parties finden praktisch jeden Tag statt, vor allem in Anjuna. Jedoch haben die Veranstalter nicht mehr so viel Geld, um die Polizei zu schmieren. Darum haben sie an der Zeit herumgeschraubt, mit dem Resultat, dass die Parties schon um 15:00 Uhr beginnen, aber um Mitternacht zu Ende sind. Danach kann es vorkommen, dass es woanderst noch weitergeht, jedoch ist es schwierig, dies 'rauszubekommen. Die Weihnachts- und Silvesterparties dauern aber 24h und haben folgende Merkmale:

zum Teil zu viele Leute
besoffene (!) Inder, die auf wiederliche Weise die Frauen begrabschen
Super Sound

Leute

Um die Hochsaison treffen sich alle Travellers in Goa. Daher ist immer eine bunte Mischung aus allen Herren Länder anzutreffen. Japaner und Israelis stechen jedoch aus der Masse heraus: Die Japaner smilen immer und die Israelis bleiben unter sich und versuchen krankhaft, sich nicht mit anderen Nationen zu unterhalten - Schade. Interessantes Detail: Es kommen auch Iraner nach Indien um abzufesten, da diese ohne schriftliche Einladung nicht in die westliche Welt reisen dürfen. Der Iranische Staat kennt jedoch die Goa-Szene nicht...

Mobilität

Dringend zu empfehlen sind Enfields. Die machen Spass und Freude, vor allem wenn sich immer wieder Teile davon selbstständig machen. Alternative: Yamaha 100cc. Preise variabel, ab Sfr. 100 pro Monat. Internationaler Führerschein beim Strassenverkehrsamt beantragen.

Polizei

Fehlen Führerscheine oder Helme, ist die Polizei mit einem kleinen Bakschisch zufrieden. Werden jedoch Drogen gefunden, sollte man mindestens $ 500 dabei haben, ansonsten gib's mindestens 10 Jahre in Dehli. Daher ist es nicht wirklich nicht zu empfehlen, irgendetwas auf sich zu tragen ! Die Polizei geht auch gegen die Strandhändler und gegen Beach-Shacks (kleine Restaurants) ohne Lizenz vor. Es war dieses Jahr eine Strategie des Gouverment of Tourism, Beach-Shacks zu zerstören, so dass die Touris in den viel teureren Hotels speisen. Die Rechnung ging aber nicht auf.